Am Mittwochnachmittag verkündete die Singer-Songwriterin und Allround-Pop-Ikone Beyoncé, dass sie mit Zwillingen schwanger sei, und machte überall Schlagzeilen, sehr zur Erleichterung der bedrängten amerikanischen Öffentlichkeit. Auf einem auf ihrem Instagram-Account veröffentlichten professionellen Foto gab die Sängerin bekannt, dass ihre Familie - Ehemann und Rap-Mogul Jay Z und die 5-jährige Tochter Blue Ivy - "um zwei wachsen" und bedankte sich bei ihren Fans für alles Gute wünscht sich. Trotz der Begrüßungspause von einem Tsunami, der politische und außenpolitische Nachrichten in Aufruhr versetzte, stellten einige zu Recht fest, dass Beyoncés fröhliche Babymitteilung in keiner Weise nachließ, was in der Welt vor sich ging - tatsächlich schien es so Um den starken Kontrast zwischen den gefilterten Reizen hervorzuheben, dienen Berühmtheit und Unterhaltung oft der Öffentlichkeit und den dunkleren Realitäten, die sie umgeben.
"Wir möchten unsere Liebe und unser Glück teilen", schrieb die Sängerin in der Überschrift ihres Instagram-Posts, auf dem ein Foto von sich in einem pflaumen- und himmelblauen Dessous-Set und einem hellgrünen, durchsichtigen Schleier mit ihrer wachsenden Beule zu sehen war. "Wir wurden zweimal gesegnet." Sie unterschrieb den Titel "The Carters".
Über Social Media reagierten Fans und die Öffentlichkeit begeistert. Wichtige Nachrichtensender drängten darauf, die neuesten Nachrichten zu veröffentlichen, und selbst Associated Press und Reuters - bekannt für ihre unkomplizierte Berichterstattung und unkomplizierten Schlagzeilen - ließen sich einige Momente Zeit, um den Bericht zu veröffentlichen.
Natürlich ergab es Sinn: Beyoncé ist nichts als eine Naturgewalt für sich. Als sie ihr letztes Album, Lemonade, mit einem visuellen Begleiter, der auf HBO ausgestrahlt wurde, fallen ließ, wurde die metaphorische Menge wild. Kritiker lobten die Bildsprache, die erfrischend aggressive Natur des politischen und sozialen Kommentars und die brutal ehrliche Natur des zugrunde liegenden Handlungsstrangs (eine Frau, die von einem betrügenden Ehemann verraten wurde, mit dem sie sich am Ende versöhnt). Der Hollywood Reporter nannte Lemonade ein "revolutionäres Werk des schwarzen Feminismus" - was es zweifelsohne war - und Rolling Stone, der in Bezug auf Musikkritiken in der Branche sehr gefragt ist, verlieh dem Album eine glänzende 5-Sterne-Bewertung. Das Magazin zitierte den Titel "6-Inch" und bemerkte, dass Beyoncé mit ihrem Album Drop und atemberaubenden Videos "alle ermordet hatte und die Welt ihr Zeuge war".
Eine Beyoncé-Babymitteilung sorgte also garantiert für Schlagzeilen - was natürlich auch geschah.
Dann gab es die anderen Schlagzeilen. "Army Corps befahl, den letzten Schritt zur Fertigstellung der Dakota Access Pipeline zu genehmigen." "UN-Führer sagt, Trump Order verstößt gegen unsere Grundprinzipien." "Green-Card-Inhaber stirbt einen Tag, nachdem er durch Trumps Befehl daran gehindert wurde, nach Hause zurückzukehren, heißt es in einem Bericht." "Mindestens 12 ukrainische Soldaten im umstrittenen Osten getötet."
Drüben in der Außenpolitik schrieb Letta Tayler von Human Rights Watch über die schrecklichen Fälle von mutmaßlicher Folter unter Jungen, denen vorgeworfen wird, für den Islamischen Staat zu arbeiten. Tayler erzählte die Geschichte eines 14-jährigen Jungen, "Ali", der von Verhörern in einem Gefangenenlager wiederholt geschlagen und mit Zigaretten verbrannt worden war, um ihn dazu zu bringen, zu gestehen, mit militanten Islamisten zusammenzuarbeiten.
"Zuerst habe ich nicht gestanden. Erst in der letzten Runde. Dann habe ich sofort gestanden", sagte er zu Tayler. Tayler berichtete, dass "Ali" seine Unschuld aufrechterhalten hatte und dass "nur die Folter … sein Geständnis erzwang".
"hey hat mir gesagt, 'du musst gestehen'", sagte der junge.
Zurück in den Vereinigten Staaten gipfelte eine Welle von Exekutivbefehlen aus dem Amt von Präsident Donald Trump mit dem bislang brutalsten: einem vorübergehenden Verbot von Einwanderern und Flüchtlingen aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern und vielleicht einem unbefristeten Verbot syrischer Flüchtlinge insgesamt. In Nairobi, Kenia, wurde 137 somalischen Flüchtlingen, die vor mehr als 15.000 Menschen auf der Flucht vor dem blutigen Krieg und den Unruhen in ihrem Heimatland zu Hilfe kamen, am Wochenende mitgeteilt, dass sie ihre geplanten Flüge in die USA nicht antreten würden.
"Ich habe gerade amerikanische Kleidung bekommen, weil ich gehört habe, dass das Land sehr kalt ist", sagte ein Flüchtling gegenüber Reportern von USA Today. "Ich habe eine große Jacke auf dem Markt und sagte dem Verkäufer, ich würde Geld dafür schicken, wenn ich einen Job in Amerika bekomme."
In Washington, DC und auf halbem Wege der Welt in der nordirakischen Stadt Sinjar berichtete der New Yorker, ein junges Paar, das kurz vor der Eheschließung stand, sei gegen die Uhr gerannt, um Trumps Befehl zu besiegen. Khalas und Nada, beide Yazidi - eine ethnisch-religiöse Gruppe, die vor dem Islam lebte und seit Jahren von ISIS-Kämpfern angegriffen wird - waren sich nicht sicher, ob sie an ihrem Jahrestag zusammen sein würden.
"Ich möchte in das Flugzeug einsteigen, aber wir wissen nicht, was passieren wird, wenn sie hier ankommt", sagte Khalas, dem ein spezielles Flüchtlingsvisum für seine Arbeit als Dolmetscher bei der US - Armee gewährt wurde, gegenüber The New Yorker 's Kirk W. Johnson diese Woche. "Wird sie zurückgehen müssen?"
In der Zwischenzeit war auf dem Capitol Hill die Dissonanz zwischen Demokraten, die mit Trumps neuer Politik unzufrieden waren, und Republikanern, die bestrebt waren, aggressivere Maßnahmen durchzusetzen, laut geworden. Die Anhörungen im Senat blieben angespannt, da Fragen zu Trumps Politik und zur Frage, ob potenzielle Kandidaten mitmachen würden, im Mittelpunkt standen. Auf Twitter stritten sich viele Demokraten gegen das, was sie als relatives Schweigen ihrer rechtsgerichteten Kollegen über das Flüchtlingsverbot empfanden. Die Entlassung der früheren amtierenden Generalstaatsanwältin Sally Yates zu Beginn der Woche wegen ihrer mangelnden Bereitschaft, das Verbot aus Gründen der Verfassungsmäßigkeit durchzusetzen, schien der Wendepunkt zu sein.
Es ist viel zu entpacken. Sicher, Social Media spürte dieses Gewicht. Beyoncé, die mit einer glücklichen Ankündigung über ihre Schwangerschaft den Lärm brach, schien die Öffentlichkeit vorübergehend von ihrem ständigen Kampf zu befreien, nicht unter die tägliche Last deprimierender Statistiken zu geraten, die neu sind und Gesetze im Repräsentantenhaus betreffen, grausame Streitereien im Senat und die Auswirkungen von Trumps Befehlen im Rest der Welt.
Zu sagen, dass Beyoncé sich dazu entschlossen hat, ihre Babynachrichten genau in diesem Moment aus Unwissenheit über echte Probleme fallen zu lassen, wäre jedoch unverantwortlich. Von allen Megastars von heute hat sie bewiesen, dass sie häufiger als die meisten anderen mit den Kämpfen der Gesellschaft im Einklang steht - Limonade mit ihren Hinweisen auf die Grausamkeiten, die junge schwarze Männer und Frauen von Menschen in Machtpositionen anrichten; die Missachtung, die von vielen schwarzen Frauen empfunden wurde; und Inklusivität in feministischen Gesprächen ist ein absoluter Beweis für diese Tatsache.
Die Nachrichten zwingen den Zuschauer, den Follower oder den Fan, die kurze Pause zu genießen, während sie den aktuellen Stand der Dinge überprüfen. So sehr Beyoncés Schwangerschaftsnachrichten den gesamten Nachrichtenzyklus aufhellen, dient sie auch dazu, die dunkleren Gespräche, die wir gleichzeitig führen müssen, zu kontrastieren. Wenn Beyoncé zwei neue Bündel Freude in die Welt bringt, ist es schwer zu glauben, dass sie sich als Mutter dieser Tatsache nicht genauso bewusst sein würde.
