Bei der letzten Präsidentendebatte am Mittwoch sprang Fox News- Moderator Chris Wallace gleich in die Diskussion über den Obersten Gerichtshof und den 2. Zusatzartikel ein. Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton sprach über Waffensicherheit und Kleinkinder. Konkret sprach sie darüber, dass vernünftige Sicherheitsvorschriften für Waffen nicht im Widerspruch zur Einhaltung der 2. Novelle stehen müssen. Wallace befragte Clinton über ihre Reaktion auf die Heller-Waffenrechtsentscheidung des Obersten Gerichtshofs und zitierte Clinton mit den Worten: "Der Oberste Gerichtshof ist in Bezug auf die zweite Änderung falsch." Clinton verdeutlichte ihre Aussage und merkte an, dass sie mit SCOTUS nicht einverstanden war, wie sie die 2. Änderung in diesem speziellen Fall anwendeten.
Aber was noch wichtiger ist, Clinton machte eine Zusammenfassung des Heller-Falls und erklärte Wallace: "Der District of Columbia hat versucht, Kleinkinder vor Schusswaffen zu schützen, und deshalb wollten sie, dass Menschen mit Schusswaffen sie sicher aufbewahren." Erstaunlicherweise nutzte Trump die Gelegenheit, um sich über Clintons Reaktion auf das damalige Urteil zu äußern, anstatt speziell auf das Thema der Waffensicherheit selbst einzugehen. Und die Leute auf Twitter haben das schnell erkannt.
Clinton reagierte geschickt auf Trumps Behauptungen und führte weiter aus:
Ich war verärgert, weil sich leider Dutzende von Kleinkindern selbst verletzen - sogar Menschen mit Waffen töten -, weil leider nicht jeder, der Waffen in seine Häuser geladen hat, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen trifft.
Nach misslungenen Sicherheitsbestimmungen für Waffen nach Schießereien wie der Sandy Hook Elementary School und dem Pulse Nightclub ergab Clintons Reaktion auf Heller mit Sicherheit Sinn. Clinton bemerkte, dass in den USA jedes Jahr 33.000 Menschen an Waffen sterben und es wichtig ist, diese Zahl im Hinblick auf ihre Kommentare zur Waffensicherheit und zu Kleinkindern noch weiter zu vertiefen. Everytown for Gun Safety Support Fund, eine gemeinnützige Waffensicherheits-Überwachungsgruppe, berichtete, dass es 2016 bereits 204 Todesfälle bei Kindern mit Waffen gegeben hat Tag nach Waffenunfällen in den Vereinigten Staaten, wie in einer gemeinsamen Untersuchung von Associated Press und USA Today festgestellt.
Wenn Clinton zur Präsidentin gewählt wird, hat sie trotz des Säbelrassels ihrer republikanischen Gegnerin nicht die Absicht, die zweite Änderung aufzuheben. Wie Clinton selbst am Mittwoch sagte, muss die Regulierung von Waffen mit gesundem Menschenverstand überhaupt nicht im Widerspruch zum 2. Zusatz stehen. Tatsächlich hat Clinton umfassende Hintergrundüberprüfungen vorgeschlagen, die die Online-Lücke schließen und die Lücke für die Waffenausstellung schließen. Bei Clintons vorgeschlagenen Sicherheitsrichtlinien für Waffen geht es kaum darum, Waffen wegzunehmen und mehr darum, sicherzustellen, dass Amerikas Kinder vor Waffengewalt und Unfällen geschützt sind. Wie konnte jemand dagegen sein, sogar Trump?